25 Der Markt reguliert sich selbst

Stimmt prinzipiell, aber nur innerhalb gegebener Spielregeln – und die werden von der Politik gemacht. Gerade in Bezug auf die drohende Klimakatastrophe lässt die globale Politik zu wünschen über. In den 90er Jahren wurde ein Lobgesang auf die Wirtschaftsliberalisierung gesungen. Ein Wundermittel wurde wieder einmal aus der Mottenkiste geholt. “Weniger Regeln!”, war die Devise, den Rest würde der Markt selbst erledigen. Teilweise war es so, teilweise nicht. Wenn Marktteilnehmer so mächtig sind, dass sie den Markt beeinflussen können, kann es nicht funktionieren.

Ein Beispiel gefällig? Wenn BlackRock Leerverkäufe an der Aktienbörse in ausreichenden Umfang tätigt, dann sinkt der Preis pro Aktie enorm. Dann können sie ganz entspannt auf sinkende Preise wetten, denn sie beeinflussen den Preis selbst, und wenn es passt, kaufen sie die Aktien günstig. Das benutzte Unternehmen kann nur zuschauen.

Das eherne Gesetz: “Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis!” wurde zum Spielball eines Globalplayers der 1. Liga.

Wer mehr über die Marktmechanismen erfahren möchte, dem empfehle ich ECONOMIX. Ein Buch über die Wirtschaft im Comic-Format.

Wir wissen inzwischen, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern und die 1,5° C-Grenze tunlichst nicht überschreiten sollen. Das ist weltweiter Konsens. Der “Guardian” hat einen Artikel veröffentlicht, dass einige der größten Erdöl-Unternehmen neue Quellen erschließen wollen. Durch die Verwendung dieses Öls ist die Erreichung des 1,5° C-Zieles UNMÖGLICH. Wenn die Regierungen dieser Welt keinen Riegel vor schiebt, also neue Spielregeln definiert, dann hat die Menschheit verkackt!

Aber lies den Artikel selbst!

The Guardian
Revealed: the ‘carbon bombs’ set to trigger catastrophic climate breakdown;
11. Mai 2022

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