61 Geld und Klima

Nein, die beiden Begriffe schließen einander nicht aus, je nach Blickwinkel. Geld und Klima kann bedeuten, dass ich zu viel Geld habe und Dinge verwende die schädlich sind für das Klima oder helfen die Klimakrise abzumildern.

Auf Ö1 gibt es bis Ende Februar einen Podcast zum Thema “Klimakiller Reichtum”. Die Redaktion von Ö1 schätze ich sehr, weil sie keinen Headline-Journalismus betreiben. Die Beiträge sind gut recherchiert und nicht reißerisch aufgemacht.

Es gibt ja noch immer Menschen, die am menschengemachten Klimawandel zweifeln – und sich dabei gut fühlen. Die Meinung von manchen dieser Leute haben leider auch Gewicht. Die Frage ist dabei immer, werden sie dafür bezahlt? Auch hier wären wir wieder beim Thema “Geld und Klima”. Manche Parteien scheinen auf solche *Bieeeep* zu hören.

Wer den Klimawandel sicher nicht mehr bestreitet sind Versicherungen. Im Kurier vom 23.12.2022 war ein Interview mit Kurt Svoboda, seines Zeichens Vorstandsmitglied von UNIQA für Finanz- und Risikomanagement und Bernhard Gaul, abgedruckt. Wer ein E-Abo hat kann sich das Interview hier durchlesen. Abgesehen von der Eigenwerbung, die Versicherung investiert stark in PV-Anlagen, was ich nur gutheißen kann, ist die Kernaussage folgende:

“Ein großer Rückversicherer [Eine Versicherung die Versicherungen versichert wie z. B. die Munich Re] schätzt aktuell die versicherten Schäden für Naturkatastrophen für 2022 auf global 110 Milliarden €.

Das ist weit mehr als der Zehnjahresdurchschnitt von 81 Mrd. $.

2022 hatten wir in Österreich bis November bereits mehr als 110 Mio. € Schaden nur aus Naturkatastrophen, im Schnitt der vergangenen sieben Jahren ist das ein Plus von rund 18 Mio. €.

Da kann ja niemand mehr sagen, das ist ein Pech, sondern das ist ein klarer Trend.

In Hochrisikogebieten versichern wir nicht mehr, also an bestimmten Flüssen oder Berghängen …

Kurt Svoboda, Vorstandsmitglied UNIQA; Kurier, 23.12.2022 “Klimakrise? Es ist 1 vor 12”

Apropos Munich Re, die hat auch einiges an Zahlen zu bieten: unbedingt die Website ansehen. Die weiteren Links unten, führen alle zur gleichen Seite. Man muss scrollen, sind aber die Arbeit wert.

Dort gibt es auch eine Karte der größten Schadensfälle weltweit in Bezug zur Versicherungsbranche.

Ebenfalls schlägt der Chef-Klimatologe und Geowissenschaftler der Munich Re Ernst Rauch in die gleiche Kerbe wie Kurt Svoboda. (2 Min. Video). Für das Video bitte scrollen. Die Überschwemmung in Ahrtal kostete den Versicherern 4x mehr im Vergleich zu Überflutungen in Deutschland die Jahre zuvor.

Für Deutschland gibt es Beitrag von QUARKS: “So teuer werden die Folgen des Klimawandels”.

Den superreichen Personen wünsche ich, dass sie die Einsicht haben und ihr Geld wenigstens zum Teil FÜR DIE MENSCHHEIT ausgeben und nicht nur für sich, denn vermutlich langweilt sie ohnehin schon alles. Altruismus macht ein gutes Gefühl, das kennen sie vermutlich noch gar nicht. Und die mächtigen, uneinsichtigen Personen, die absichtlich das Klima, Flora und Fauna im großen Stil schädigen, die soll … [ist leider von mir zensuriert worden]. Dazu habe ich auch eine Assoziation zur Dantes Göttlicher Komödie wie in 18 beschrieben.

Auch wenn man der wohlhabendste Mensch der Welt ist, so hat das alles keinen Wert wenn der Tod sich ankündigt. DALLE-2 hat mir wieder ein Bild gemacht, dass diese Weisheit bildlich ausdrückt.

Bild: DALLE-2 und meine Wenigkeit; Wenn die Yacht eines Superreichen in einen Hurricane kommt, und die Person dieses Ereignis selbst gefährlicher gemacht hat, dann birgt das eine gewisse Ironie in sich.

Bleib gesund und rede mit deinen Freunden über das Thema!

60 grün-weiß-grün

Wer hat die Bilder nicht gesehen? Die berühmte Abfahrt in Kitzbühel präsentiert sich in grün-weiß-grün. Jetzt weiß ich auch warum sie Streif heißt. Die Piste ist ein weißer Streif’ in grüner Landschaft. Hier zum Nachschauen.

Ich weiß nicht, ob es ein Glück für den Tourismusverband war, dass es rechtzeitig geschneit hat, oder Pech. Wären die Pisten aper geblieben, dann wären die Hoteliers und Liftbetreiber über ihre eigene Sturheit gestolpert und hätten ihr Wirtschaftskonzept überdenken müssen. Der Wintertourismus wird quasi zu Tode geritten.

Achtung Satire – es gilt die Unschuldsvermutung!

Damit die Touristen von den schlechten Schneeverhältnissen nicht geschockt werden, fordert der Tourismusverband von der Regierung eine neue Österreich-Flagge. Dann können sie behaupten, es war immer schon so. Außerdem ist die Legende hinter rot-weiß-rot, blutig und gänzlich politisch unkorrekt. Also Flagge neu!

zugespielt von der Halbtages-Presse.

Aber Spaß beiseite, es war noch nie so offensichtlich, dass Wintertourismus ein Ablaufdatum hat. Die Menschen, die davon etwas haben, klammern sich wie ein Ertrinkender an ein Brett. Das ist auch verständlich. Wer möchte schon sein Einkommen verlieren, noch dazu ein gutes. Es wurden Unsummen in Hotels, Lifte, Schneekanonen etc. investiert. Möglicherweise reicht in Zukunft das Landschaftsbild in grün-weiß-grün. Vielleicht kommen die Touristen dann im Sommer, weil es in den Bergen kühler ist – oder auch nicht.

Fallbeispiel “Gurgl”

Früher hieß die Ortschaft Obergurgl, dann wurden die weitläufigen Hotels mit eingemeindet und heute heißt der Ort nur mehr Gurgl. Das Dorf hat sage und schreibe 420 Bewohner. Der springende Punkt ist aber, dass jedes Jahr ca. 85.000 Touristen beherbergt werden. Da fehlt mir gefühlsmäßig die Balance.

1925 hat Gurgl so ausgesehen.

1935 hat es eigentlich immer noch so ausgesehen.

In den 1940ern begann der Tourismbetrieb. 1950 sah es schon so aus.

1955 hatte Skifahren noch Charme

Heute sieh es so aus. Wohnt in jedem Haus 1 Einwohner?

Ob für den Sommertourismus die Hotelburgen interessant sind, weiß ich nicht. Wenn die Touristen weg sind, ist auch das Geld weg. Was passiert dann mit Betonklötzen? Eine Marktbereinigung wird auf alle Fälle einsetzten.

Eine Empfehlung habe ich noch für dich. Felix Mitterer, ein gebürtiger Tiroler, hat das schon damals erkannt. In der “Piefke-Saga” wird dieses Thema ausführlich durch den Kakao gezogen. Auch ein Tipp für dich, wenn du den jungen Tobias Moretti sehen möchtest.

Böse Zungen behaupten, dass Gurgl deshalb so heißt, weil es dem typischen Geräusch der Tourist*innen beim Après-Ski ähnelt.

Prost oder Berg heil – kommt auf das Gleiche hinaus. Rot-weiß-rot oder grün-weiß-grün auch schon wurscht. Was der Tourismusverband will, das bekommt er.

Bleib cool – aber frieren musst du auch nicht.

PS: Das Thema Eis wird auch in Wasser behandelt.

59 Klimarat – und jetzt?

Kannst du dich an den Klimarat noch erinnern? Das waren doch die … eh nein doch nicht. Eine kleine Stütze: 88 zufällig ausgewählte Personen, die einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung Österreichs darstellen, haben sich 6 Wochenenden getroffen. Sie haben diskutiert, gelernt und ausgearbeitet, was die Regierung hinsichtlich des Klimawandels tun solle. Im Juni 2022 wurden die 93 Empfehlungen überreicht, eigentlich staatstragend – nicht von der Zeremonie, sondern vom Inhalt. Hier der Link zum Klimarat.

Diese Zusammenkünfte und das Produkt hat sich die Regierung ganz schön was kosten lassen: viele Fotos, alles sehr professionell. Es soll wohl der Eindruck entstehen, dass es den derzeitigen Staatenlenker*innen wichtig sei. Den Inhalt finde ich nicht gleich (wegen den vielen Fotos), aber dafür sehr gut. Bei der Empfehlung “Subventionen für fossile Energie abschaffen” fühle ich regelrecht, wie sich manche Politiker*innen vor Schmerzen krümmen.

“Verpflichtende Photovoltaik bei Neubauten”: verdammt noch mal, ist das noch immer nicht in der Bauordnung verankert? Früher musste man in ein neu gebautes Haus einen Schutzraum im Keller einbauen. Das ging, aber ein paar Paneele auf das Dach schrauben geht nicht? Wenn wir schon dabei sind, dann sollte der Lärmschutz in Mehrparteienhäusern so gut sein, dass man seine Nachbarn nicht hört. Das war das einzige, das mich in Mietwohnungen wirklich gestört hat.

Die 93 Empfehlungen des Klimarates

Frau Gewessler, ihres Zeichen Umweltministerin, sagte zu, so viele Empfehlungen umzusetzen wie möglich. (derstandard.at). Das ist leider ein dehnbarer Begriff, aber der traurigen Wahrheit entsprechend. Ohne absolute Mehrheit kann man nicht machen was man will. Die Schutzbeauftragten für Wirtschaftstreibende stehen da gerne auf der Bremse, so lange bis die Wirtschaft vom Wandel überrollt wird. Ich kann nur nochmal betonen: das Zauberwort heißt nicht Lobbyismus sondern Planungssicherheit. Die Wirtschaftslenker haben schon länger erkannt, dass sie sich dem Klimawandel entsprechende anpassen müssen, sie wollen nur die Rahmenbedingungen geklärt haben. Im Video vom Klimarat spricht Herr Georg Kaser (Glaziologe) von der Uni Innsbruck folgenden Satz der sich bei mir eingebrannt hat. Ich fasse ihn für das bessere Verständnis zusammen.

Jetzt können wir noch entscheiden, ob wir einen Systemwandel by design haben wollen, oder einen by desaster.

Georg Kaser, Klimarat.org

Wir glauben immer, dass die jetzt notwendigen Maßnahmen so teuer seien, aber wenn die Kacke erst mal am Dampfen ist, sind die Kosten viel, viel höher und die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkter.

Ich hoffe inständig, dass die Regierung den Empfehlungen des Klimarates folgt und mithilft den Staat Österreich und die Wirtschaft in eine klimafreundlichere Zukunft zu führen, aber mein böses Unterbewusstsein sieht das eher so:

Wann da Herrgott ned wü, nutzt des goanix!

58 Tritt den Boden nicht mit Füßen!

Okay, du kannst nicht schweben, aber es war auch nur bildlich gemeint. Für manche ist der Boden nur Dreck, dabei ist es unser wichtigstes Gut. Wir ernähren uns hauptsächlich von dem, was auf dem Mutterboden wächst.

Weil es so wichtig ist, habe ich eine Zusammenfassung zum Thema Boden verfasst. Gehst du Menü, dann Lebenserhaltung, dann Boden. Oder du drückst gleich auf den grünen Link, falls du Grün erkennen kannst.

Und weil der Regenwurm bei mir King ist, habe ich das Bild von einer künstliche Intelligenz malen lassen, weil ich das selber nicht schaffe.

Künstler: Künstliche Intelligenz DALL-E 2 von openai.com

Vielleicht sollte ich die Texte auch von CHAT-GPT (openai.com) schreiben lassen? Wahrscheinlich wäre dann die Grammatik besser.

Alles Gute im neuen Jahr!