98 Ohne Worte

Sagen wir lieber fast ohne Worte. Die neuesten Messdaten haben mich aber vorübergehend sprachlos gemacht -mir fehlten eben diese Worte. Schau einmal genau!

Wadsak, climate.copernicus.eu

Die beige Linie stellt die Vergleichsbasis der globalen Durchschnittstemperatur von 1850 – 1900, die der IPCC festgelegt hat, dar. Von hier aus wird gemessen und in diesem Zeitraum waren schon viele Dampfmaschinen am Werk, die Kohlendioxid in die Atmosphäre bliesen. Die rote Linie stellt das heurige Jahr dar. Am 18.11.2023 überstieg die globale Durchschnittstemperatur zum ersten Mal die +2°C-Marke. Wir hätten eigentlich überhaupt nur 1,5°C erreichen sollen. Die 2°C ist schon das Tor zur Hölle. Mit Abstand hebt sich 2023 von den anderen Jahren ab. Erwähnte ich den Schiach schon?

Die gute Nachricht ist, dass es noch ein Einzelfall ist – nooooooch. Da wir keine Anstalten machen, die absoluten Emissionen zu verringern, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir das Tor zur Hölle mit Schwung durchqueren – mit dem Auto am besten.

Diese rote Linie raubt mir die beschwichtigenden Worte. Legen wir eine Schweigesekunde ein. Schnell, eine Ablenkung muss her! Ein schönes Bild ist da genau richtig.

Pixabay, underworth

Es ist ein Wimmelbild für unsere Enkel und Urenkel. “Schatzi, wo ist das Wasser? Wo ist unser Reichtum hin?” “Opa, wieso ist da eine Brücke?”

Lass es einfach sickern. Es kommt schon noch.

COP 28 in den VAE – auch ohne Worte

Ausgerechnet in einem erdölexportierenden Wüstenstaat wird die nächste Klimakonferenz abgehalten. Ein alter Hut? Stimmt, darüber habe ich letzte Woche (97)schon gemeckert. (Bock zum Gärtner -> Ziege -> meckern = kleiner Wortwitz) Aber der schlechte Witz wird noch besser. Schau dir das Foto an. Die Realität ist oft bösartiger, als ich es je sein könnte.

Freepressjournal.in

Sommer 2022 sah es so aus. Von wegen, in der Wüste gibt es kein Wasser. Erwärmung der Meere führt zu stärkeren Regenfällen, führt zu Überschwemmungen.

thenationalnews.com

Ist doch ein Witz ohne Worte, oder?

Apropos Witz, wenn wir schon dabei sind. Wenn dir wieder ein wissenschaftsverweigernder Nichtdenker wegen eines Wetterphänomens erklären will, dass es die Klimaerwärmung gar nicht gibt, dann schicke ihm das hier:

martin.perscheid.de

Ohne Worte

97 Schlaf

Schlaf – den hätte ich gerne gehabt, aber meine Innereien haben sich gegen meine Zirbeldrüse verschworen. Dank sei Wem-auch-immer, ist das nur selten der Fall.

Wir schätzen so manches nicht, weil wir es einfach haben können. Nichts muss man dafür tun. Aber wenn es fehlt, merken wir erst, wie wichtig es war. Heute fühlt sich mein Hirn breiig an, meine Kreativität ist im Keller und ich sitze im Erdgeschoß. Meine Neuronen konnten in der Nacht ihre Zellen nicht aufräumen und darum denke ich jetzt nicht ordentlich.

Wenn mich entgangener Schlaf schon aus der Bahn wirft, was wird dann erst wenn, das Grün gegen ein Braun eingetauscht wurde. Wenn die Tiere, die uns früher lästig waren, herbei gesehnt werden?

Vielleicht halluziniere ich auch. Schlafmangel ist fürchterlich. Bei der COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten, das ist die kommende Klimakonferenz, wo es um nichts anderes geht als den Erhalt unserer Lebensgrundlage, ist der Vorsitzende, Dr. Sultan Al-Jaber, ein Erdölmanager. Das kann einfach nicht wahr sein, oder? Da fällt mir mein 54. Artikel ein. Die größten Treibhausgas-Emittenten sind Erdölfelder. Da ist das Öl nicht einmal noch im Tank. Bei der Förderung ist es schon unschlagbar umweltschädlich. Du kannst ja selber nachschauen: climatetrace.

Wer hat zugelassen, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird? Unsere regierenden Eliten? Wir jedenfalls nicht, uns hat niemand gefragt. Also, wer hat dafür wie viel von wem bekommen?

Pixabay, Alexas_Fotos

Wie Ziegen werden die Freunde des Erdöls alles abgrasen, bis nichts mehr da ist. Ich hoffentlich auch nicht mehr. Dann hält mir der ewige Schlaf die Augen vor der Ungerechtigkeit zu.