118 Donut

Donut – nicht do not!

Ich habe mich letztens (116) mit Donut-Städten beschäftig. In dem Buch “Unsere Welt neu denken” von Maja Göpel, bin ich über die Donut-Ökonomie von Kate Raworth gestolpert, die ich dir ein wenig näher bringen möchte.

Wikipedia, Wano2011

Die Hülle des Donut

Wichtig ist, dass du dir das Bild und die Sektoren genau ansiehst. Es wird schnell klar, dass es zu Unruhen kommt, wenn das gesellschaftliche Fundament nicht durch Wirtschaftsleistung gegeben ist. Beispiel: Wenn zu niedrige Löhne gezahlt werden und sich die Menschen nicht die grundlegendsten Dinge wie Nahrung leisten können, dann gibt es Flüchtlingsströme, Unruhen und sogar Revolutionen (1789, 1917).

Angenommen die Wirtschaft deckt die gesellschaftlichen Bedürfnisse und überschreitet dabei die planetaren Grenzen, führt das erst wieder zu Nahrungsmangel. Dieser kann entstehen durch Extremwetterereignisse, Bodenversiegelung, geänderte Regenmuster, Erosion, vergiftete Böden … du kennst das alles schon. Die Folgen werden die gleichen sein – Flüchtlingsströme, Unruhen, Revolutionen. All das will man nicht, weil damit Tod und Elend einhergehen.

Den Ansatz der Donut-Ökonomie finde ich ausgesprochen sinnvoll. Marktwirtschaft in den Grenzen zwischen gesellschaftlichen Bedürfnissen und ökologischen Notwendigkeiten ist einfach vernünftig. Da Ökonomen auf Profitmaximierung getrimmt sind, müssen die Grenzen durch Gesetze geregelt werden. Selbstbeschränkung ist in diesem Fall ein Witz mit nur einem Wort.

Hand auf’s Herz, jeder strebt, aus seiner Situation das Meiste herauszuholen. Das ist einfach menschlich.

Die Füllung

Im Donut steht regenerative und verteilende Wirtschaft. Regenerativ ist schnell erklärt. Das bezieht sich hauptsächlich auf die Energiegewinnung und das Recycling der Rohstoffe. In Zukunft werden hoffentlich die Produkte so designt werden, dass sie einfach in ihre Teile zerlegt werden können.

Verteilende Wirtschaft ist schon nicht mehr so einfach. Weg vom unbedingten Wirtschaftswachstums-Glaube hin zur Erhaltungsökonomie. Produzieren, verkaufen, wegschmeißen und das Ganze von vorne – wird in Zukunft nicht mehr funktionieren.

Wenn man es genau nimmt, dann ist die Bewahrung der menschlichen Zivilisation, unserer noch einigermaßen vorhandenen Umwelt eine Transformation unseres globalen Wirtschaftssystems. Der erste Schritt dabei ist die Bereitstellung von billigem Strom, Stromnetz und Speicher aus regenerativen Quellen – mit einem möglichst hohen Grad an Autarkie. Früher hieß es, grüner Strom sei so teuer – inzwischen ist er der billigste von allen. Fossile Brennstoffe bringen uns quasi um – das wird aber nicht eingepreist, aber dafür zahlen wir den ölexportierenden Ländern sehr viel Geld. Im Gegenzug sponsern sie Gruppen, die uns westlichen Staaten nicht gut gesinnt sind. (Daran haben wir in der Vergangenheit auch kräftig gearbeitet.) Strom aus Windkraftwerken, Photovoltaikanlagen etc. führt zu einer Demokratisierung der Energiegewinnung und die Wertschöpfung bliebe im eigenen Land. Im Jahr 2022 haben wir laut energyagency € 7.800.000.000 für Erdgas und € 9.800.000.000 für Erdöl gezahlt – zusammen also 17,6 Mrd. Euro für fossile Brennstoffe. Was könnten wir mit dem Betrag in Österreich tun? Mit den 7,8 Mrd wurden Waffen und Munition produziert, um Ukrainer:innen und Kinder zu töten. Der Einwurf, dass es nicht die gesamten 7,8 Mrd. waren, macht es nicht besser.

Da du sicher mehr erfahren möchtest, biete ich dir noch zwei Links an.

Hier geht es ausschließlich um Donut-Ökonomie

Eine journalistische Zusammenfassung dieses wunderbaren Konzeptes.

Do the donut!

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