Erkenntnis 154

Erkenntnis ist durch Einsicht gewonnenes Wissen, sagt Wikipedia. Diese Erkenntnis kann Freude oder Unbehagen auslösen. Aber grundsätzlich finde ich Erkenntnis wertvoll.

Ich kenne so viele, die bei dem Wort Physik oder Chemie gleich schreiend davonlaufen, obwohl das gar nicht notwendig ist. Leider fristen diese beiden Fächer in der Schule ein Schattendasein und für Experimente fehlte immer Geld. Es wird immer Menschen geben, die sich für Naturwissenschaften nicht interessieren, aber gleich so viele? Man muss nicht immer alles bis ins Kleinste verstehen, das überlasse ich denen, die diese Fächer studiert haben. Aber in groben Zügen kann man die Themen schon verstehen, wenn man will. So sehe ich das.

Erkenntnis: Konzeptlandkarte der Chemie
A.Spielhoff, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Die Vorlesung von Prof. Dr. Sebastian Seiffert habe ich regelrecht genossen. Er unterrichtet das ganz Arge: Physikalische Chemie. Diese Vorlesung ist gut nachvollziehbar und beschäftigt sich mit grundlegenden Mechanismen des Klimawandels. Ein Gastbeitrag kommt von Özden Terli, einem bekannten deutschen Meteorologen. Wenn du je Zweifel hattest, ob das, was ich hier schreibe Hand und Fuß hat, dann schau dir diese Vorlesung an. Das Schöne dabei ist, du musst nachher keine Prüfung ablegen – fühle dich ganz als ewige/r Student*in.

Die Erkenntnis kommt am Schluss – versprochen, aber schau dir bitte alles an.

Wenn etwas ein naturwissenschaftliches Gesetz ist, dann ist es allgemeingültig und ist immer wirksam. Mit Physik und Chemie kann man nicht verhandeln. Wegschauen hilft auch nicht. Wenn du dich besser fühlen möchtest, dann tue etwas dagegen. Du könntest dich zum Beispiel in deiner Gemeinde politisch engagieren, so wie es Al Gore schon in Eine unbequeme Wahrheitvorschlägt – und er hat recht damit. Wenn du die vorhandenen Politiker:innen scheixxe findest, dann werde selbst ein/e bessere/r. Gerade auf Gemeindeebene musst du kein Wunderwuzzi sein. Im Jänner sind in Niederösterreich Gemeinderatswahlen und im März in Vorarlberg. Du kannst nicht nur wählen, sondern auch gewählt werden. Engagement hilft dich besser zu fühlen. Auch das ist eine Erkenntnis.

Eine Erkenntnis habe ich noch auf Lager. Wenn du dir dieses kurze Filmchen von Yellow Dot Studios ansiehst, dann habe den Buchtitel “Männer die die Welt verbrennen” im Hinterkopf.

Habe ich zu viel versprochen?

Lebe lang und mit der Natur!

129 Kraft

Kraft meines mir selbst verliehenen Amtes nerve ich dich heute wieder mit Dingen, die man lieber nicht erleben möchte.

Wir Menschen sind auf Süßwasser angewiesen. Salzwasser gibt es in Hülle und Fülle, ist aber nicht trinkbar. Das süße Nass ist nur durch Quellen, Flüsse oder Regen zugänglich. Zuwenig Wasser ist ein Problem, zuviel aber auch. Das Fenster mit optimalen Bedingungen ist leider schmal.

Wärmere Meere, höhere Lufttemperatur, Clausius-Clapeyron-Gesetz, mehr Feuchtigkeit in der Luft, bla bla, nerv, nerv. “Ich habe in Physik nicht aufgepasst.”, ist in unserer Zeit häufig zu hören, aber leider eine ganz schlechte Ausrede. Den physikalischen Gesetzen ist es wurscht, ob du aufgepasst hast oder nicht. Etwas wird in der Wissenschaft zum Gesetz erhoben, wenn es Allgemeingültigkeit hat. Das ist dann einfach so und da fährt die Eisenbahn darüber. Na ja, vielleicht nicht die Deutsche Bahn, die hat einen Lok-Schaden. Schau bei Wasser nach!

Kraft des Wassers

Vergangene Woche gab es in der Schweiz, in der Gegend von Zermatt, ein extremes Wetterereignis: Tote, extreme Schäden. Genau das, was die Wissenschaft seit Jahrzehnten vorhersagt. Letztes Jahr hat es Kärnten getroffen. Antwort aus der Politik: “Wir sind ein Autoland.” Ich denke, du verstehst den Zusammenhang.

Schau dir bitte dieses Video an. Es ist zwar auf X gehostet, aber man kann es trotzdem sehen. Gegen Ende sieht man, wie ein riesiger Stahlcontainer unter eine Brücke geschoben wird. Ich glaube, wir unterschätzen die Kraft der Wassermassen.

Der ZDF bietet auch eine Übersicht UND eine Erklärung im Video.

Grundwasser

Auch hier gibt es ein Kontinuum mit zwei extremen Polen – zu viel, zu wenig und genau richtig in der Mitte. Bei einer Freundin hat der viele Regen das Grundwasser in den Keller gedrückt. Nicht lustig! Die Wände sind feucht, der Bodenbelag ist kaputt und einige Möbel sind jetzt Gatsch (es lebe die Spanplatte). Es kostet viel Zeit und Geld, wieder einen normalen Zustand herzustellen. Man könnte doch etwas Besseres damit anfangen, oder?

Andere Freunde von mir leben an einem Grundwassersee. Wie in 81 beschrieben und fotografiert, war der Wasserstand sehr niedrig. Nach dem vielen Regen ist das Wasser wieder bis zum Steg gestiegen. Das ist schön.

moi

Du siehst, wie nahe Glück und Leid beieinander liegen. Die ausgewogene Mitte bringt uns weiter als die Extreme. Das klingt politisch und ist es auch.