Soap 177

Soap ist der Fachbegriff für Endlosserien wie “Reich und schön”, “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” usw. Im deutschen Sprachraum sagt man Seifenoper dazu. Damals als die USA noch eine echte Demokratie war, finanzierten Seifenhersteller dieses Serienformat – daher der Name.

Du hast gerade wieder unnützes Wissen gelernt, ich gratuliere. Wenn du willst kannst du heute auch etwas Nützliches lernen, etwas das Umwelt- und Geldbeutel schont.

Begonnen hat es damit, dass ich Plastikverpackung einsparen wollte und bin auf everdrop gestoßen. Die Idee hinter dem Unternehmen ist gut, finde ich. Normalerweise zahlst du, wenn du ein Reinigungsmittel kaufst die Verpackung, eine Spur reinigungswirksame Substanz und hauptsächlich Wasser. Das Wasser wird dann noch mit dem LKW hin und her gefahren … du weißt wohin das führt. Everdrop verkauft in Säckchen die reinigungswirksame Substanz und das war’s. Ich habe das Spülmittel, Küchen- und Badreiniger in Verwendung und bin sehr zufrieden. Siehe auch 112 Putz di.

Aber die Handseife, die man x-mal am Tag braucht ist mir einfach zu teuer – siehe hier. Also habe ich mir gedacht, dass man dieses Problem auch anders lösen könnte. Tatsächlich gibt es noch Seifenflocken, die aus pflanzlichen Fetten hergestellt werden. Palmöl wollte ich natürlich vermeiden. Irgendwann bin ich auf dem Begriff “Savon marseille” gestoßen. This soap … Entschuldigung, falsche Spracheinstellung … hat eine lange Tradition und wird immer noch hergestellt. Ein Glück für uns.

In Wien gibt es jetzt einen Manufactum-Shop, der schöne qualitativ hochwertige Produkte mit ÖKO-Touch anbietet. Rate was sie dort verkaufen: genau soap … eh Savon marseille. Schön verpackt und sehr viel teuerer als ich es gekauft habe.

Ich habe 1kg bei Amazon, ja ich weiß (seufz), um ca. 14 Euro bekommen. Ein gleichwertiges Produkt, weil ich den Artikel nicht mehr gefunden habe, findest du hier.

Papiersack Seifenflocken dunkler Hintergrund Savon Marseille
Moi

So und jetzt kommt es (Trommelwirbel): Flüssigseife kann man ganz leicht selbst herstellen. Ta daaa! Du nimmst eine Flasche, eine Box ein Irgendwas, welches sich verschließen lässt und ein Fassungsvermögen von ca 0,5 Liter oder mehr hat. Da du das Behältnis mit Inhalt schütteln musst scheidet der 20 l Kanister aus. Eine große Öffnung ist allerdings sehr zu empfehlen, da sich die Seifenflocken vor dem Einfüllen wehren, wie eine Katze die gebadet werden soll.

Das Mischungsverhältnis ist Daumen x Pi: 5 Teelöffel auf ca. 300 ml Wasser. Ich gebe immer zuerst die Flocken in die Flasche und fülle mit heißem Wasser auf, damit sich die Flocken schneller auflösen und schüttle dann, drehe die Flasche auf dem Kopf etc. (ab und an wiederholen). Mit dieser Flasche fülle ich die Seifenspender auf.

Wie du auf dem Bild siehst, fehlt noch nicht sehr viel und ich mache die DIY-Flüssigseife schon ungefähr ein Jahr. Ich bediene einen 3 Personenhaushalt, wobei jede Person brav Hände wäscht und es sind 2 Seifenspender. Ich habe schon eine Menge Kunststoff und Geld eingespart, wenn du darüber nachdenkst.

Wasche Hände lange, oft und in Frieden

Hand Gruß bewachsen Efeu Feuer
Copilot et moi

26 Eine Frage des Blickwinkels

Im Moment drücken viele gestandene Persönlichkeiten in meinem Umfeld den Panikknopf. Die pointierteste Aussage war: “Ich will mein billiges, russisches Gas.” Auf den ersten Blick kommt das einer Gotteslästerung gleich (wenn man an diese Wesenheit glaubt), ABER aus Sicht eines Menschen, der seine Brötchen hart verdient, absolut verständlich.

Die einen sehen die Wirtschaft in die Krise schlittern, weil Österreich demnächst mit teurerem Öl und Gas aus Ländern versorgt wird, die viel netter zu ihren Mitmenschen sind. (sicherheitshalber: Achtung Polemik) Die Kassandras der Wirtschaft sehen schon den totalen Zusammenbruch – ich nicht. Natürlich wird es Schwierigkeiten geben und das Schlimmste werden die Spritpreise und die kommende Gasrechnungen sein. ABER es ist auch gleichzeitig eine ungeheure Chance, endlich die Wirtschaft und das Wohnen zu dekarbonisieren.

Jetzt ist DIE Gelegenheit seine eigenen Verhaltensweisen zu überdenken, und Geld zu sparen. Ja, Geld sparen!

Wie mache ich das? Ganz einfach, in dem man seine Verbrauchsgewohnheiten optimiert. Wichtig ist, sich zuerst vom üblichen Schema, zu verabschieden.

Beispiele gefällig?

“In meiner Wohnung muss es mindestens 23 °C haben, sonst fühle ich mich nicht wohl.”
Anstatt nur mit T-Shirt im Winter in der Wohnung zu sitzen, noch eine Weste oder Pulli anziehen und man kann die Temperatur auf Sage und Schreibe 20 °C senken. Es wird einem nämlich auch mit 23 ° kalt, wenn man die ganze Zeit nur herum sitzt. Die Muskelarbeit hält einen warm. Vorschlag: sitzende Tätigkeit mit Hausarbeit abwechseln. 1 °C gesenkte Temperatur = ungefähr 6 % weniger Heizkosten. In unserem Beispiel hätten wir 18 % eingespart. Da höre ich meine persönliche Registrierkassa klingeln.

“Ein Vollbad ist ein Muss.”
Manchmal schon, aber meistens nicht. Nicht zu heiß und kurz duschen, spart eine Menge Gas oder Strom.

“Lirum larum Löffelstiel …”
Gib bitte die Deckel auf die Töpfe – wenn es die Zubereitung erlaubt. Schon einen Druckkochtopf überlegt? Die Herdplatte vor Ende des Garvorgangs abdrehen, weil sie noch lange heiß bleibt. (Ich traue mich das nur deshalb sagen, weil ich selber koche. Mahlzeit!)

“Mir wird so heiß.” (Das hat echt nichts mit mir zu tun!)
Um Klimaanlagen wird man nicht herum kommen – über kurz oder lang. ABER zuerst sollte man sein Haus thermisch sanieren, denn das schützt auch vor Wärme im Sommer. Wer in einer Wohnung lebt, sollte sich mit den Hausbewohnern und -eigentümer zusammensetzen und eine gemeinschaftliche Lösung finden. Ich weiß, das ist genau so utopisch, wie die kühlende Mobilklimanlage im Schlafzimmer. Echte Kühlung funktioniert nur mit fix montierten Split-Geräten. Alles andere verbraucht nur Unmengen an Strom und hilft wenig.

“Mein Handy muss immer voll geladen sein.”
Eigentlich verringert das die Lebensdauer des Akkus ungemein. Aufladen, Handy abstecken und dann das Ladegerät aus der Steckdose ziehen – oder eine Steckerleiste mit Schalter verwenden. Ladegeräte in der Steckdose ziehen auch ohne Handy Strom.

Die Liste kann ich noch verlängern und werde ich auch – aber später. Energiesparen war noch nie so hip wie jetzt. Aber so wie ich die Menschen kenne, haben sie die Tipps bis zur Heizsaison wieder vergessen.