33 Gedankenspiel

Stelle dir vor, eine Gruppe von Menschen wäre in einer Art Arena eingesperrt, umgeben von einer 5 m hohen Mauer. Dahinter wäre ein wahres Paradies. Sie wissen es aber nicht. Jeder der vor dieser Mauer stand, hat das Vorhaben darüber klettern zu wollen, wieder eingestellt. Unmöglich. Daher hat sich diese Person wieder seinem Leben innerhalb der Begrenzung zugewendet. Doch dann hat die Anzahl der Arena-Gefangen derart auf natürliche Weise zugenommen, dass alle einsehen mussten, dass ihre Nahrungsproduktion nicht mehr reichen wird. Was tun?

Manche haben versucht ihr Leben so weiter zu leben, als hätte sich nichts geändert. Manche haben versucht, ihre Nahrung zu rationieren und einige haben sich aus Mangel an positiver Perspektive selbst getötet. Ein paar Wenige haben andere um sich geschart und die Nahrung anderen Bewohnern gewaltsam weggenommen. Es wurden nur denen Nahrung gegeben, die einen Nutzen für diese Banden hatten. Sowohl die Suizide, wie die Verhungerten haben den Überlebenden kurzfristig geholfen. Aber es entwickelte sich ein dauerhafter Kriegszustand um Nahrung zwischen den Banden ohne Aussicht auf Veränderung.

Die naheliegenste Lösung, mit einer Zukunft für alle, wurde nicht einmal probiert, weil jeder einzelne die Antwort kannte. Über die Mauer klettern ist unmöglich.

Ja, für einen allein ist es auch unmöglich. Wenn sich die Menschen kooperativ verhalten hätten, wären sie auch über die Mauer gelangt. Damit hätten sich die Chancen zum Überleben extrem erhöht.

Die Entwicklung zu gewalttätigen Banden kommt meines Erachtens öfters vor. So etwas nennt man “Failed State”. Klassisches Beispiel dafür ist Somalia, wo Warlords, also Bandenführer, das Sagen haben.

Kommt dir dieses Gedankenspiel nicht irgendwie bekannt vor? Wir müssen auch das Unmögliche schaffen. Leider sind wir schon außerhalb der Mauer, tun aber alles, dass es so wird wie innerhalb.

Auch hier sehe ich die bestehende Energiekrise als Chance. Reden wir mit unseren Freunden darüber, wie wir Energie sparen. Wenn ihr mit dem Schimpfen über Gott und die Welt fertig seid, könnt ihr die konkreten Maßnahmen besprechen. Spartipps findest du im Beitrag 26. Gemeinsam geht alles besser. Versuch es!

3 Gedanken zu „33 Gedankenspiel“

  1. Im obigen Beispiel fehlen folgende Personen:
    Profiteure (die aus der gegebenen Situation Nutzen ziehen und bei einer Überwindung der Mauer sowohl Status als auch Lebensunterhalt (=Macht) verlören
    Meinungsbildner: die den Mächtigen nach dem Munde reden und dadurch Nahrung erhalten. Durch gekonnte Meinungsbildung müssen die Mächtigen nur eine kurze Zeit hinzufüttern, danach setzt sich ein Automatismus in Gang, wo diese Meinungsbildner aus der Gesellschaft versorgt werden.
    Mahner: teilweise einsam, teilweise erhalten sie eine Plattform. Es ist Konsens, dass die Mahner recht haben und dass deren Weg der richtige ist. Damit hört es schon auf.

    Einige Nebenrollen wären noch zu besetzen, aber die drei sind mMn für das Gleichnis wichtig.

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    • Ich wollte bei diesem Gedankenexperiment nicht zu sehr ins Detail gehen. Teilweise habe ich es abgedeckt mit “nützlich für die Bande”. Aber eigentlich spiegelt es das Verhalten von einer Tiergruppe wider. Von der Gehirnstruktur sind wir noch Höhlenbewohner, um die Affen nicht zu beleidigen. Diese Struktur wird auch immer sichtbar werden und kann nur durch Erziehung und Bildung im Zaum gehalten werden.

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      • Die Affen haben sich ja nicht zum Spaß von uns fort entwickelt. Insofern liefen Beleidigungen ins Leere, haha.

        Ja, Bildung ist immens wichtig. Nachdem im Laufe der Geschichte viele gebildete und gut erzogene Menschen zu Bestien wurden, muss das ein Mittel zur Erhöhung der Schwarmintelligenz sein. Leuchtturmprojekte helfen da wahrscheinlich nicht sehr viel, sondern das Credo Bildung pour everyone ist angesagt.

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