41 Werte im Wandel

Ich bin wieder einmal gestolpert – nämlich über eine weltweite Langzeitstudie, inwiefern sich die Werte auf zwei Skalen reduziert wandeln: die “Inglehart-Welzel World Cultural Map”. Der Präsident der “World Wide Survey Association” ist Univ-Doz. Dr. Christan Härpfer von der Uni Wien (Politikwissenschaften).

Ich schicke noch einmal voraus, dass ich mir nicht anmaße ein Wissenschaftler zu sein. Wenn ich mich nicht irre sind die Skalen folgendermaßen zu interpretieren:

Traditional values versus Secular-rational values
Grob gesprochen stehen die traditionellen Werte für Religion, Autorität, Nationalstolz und Familienbindung. Scheidung, Abtreibung und Selbstmord werden abgelehnt.
Säkulare-rationale Werte beschreiben eher das Gegenteil. Scheidung, Abtreibung und Selbstmord wird eher akzeptiert. Religion, Autorität und Nationalstolz sind weniger wichtig.

Survival values versus Self-expression values
Das Überleben steht im Vordergrund und damit geht auch wenig Vertrauen, wenig Toleranz und eine Zentrierung auf die eigene Ethnie einher.
Menschen mit “Selbstdarstellungswerten”, vielleicht besser “Selbstverwirklichungswerten” ist der Klimaschutz sehr wichtig, haben mehr Toleranz gegenüber Fremden und Homosexuellen, und möchten bei politischen Entscheidungen mitsprechen. (Erinnert mich auch an die Bedürfnispyramide von Maslow.)

Schauen wir uns die Karte für 2022 einmal an.

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Persönlich finde ich die Position von Quatar und Japan interessant. Ich hätte weder geglaubt, dass es den Bewohnern von Quatar so schlecht geht, noch hätte ich gedacht, dass es den Japanern gar nicht mal so gut geht. Aber Wissen und Einbildung sind zwei Paar Schuhe.

Mir fällt natürlich wieder Herr Prof. Rosling ein, von dem ich im Artikel 40 geschrieben habe. Er sagt ja, je besser es den Menschen wirtschaftlich geht und je gebildeter sie sind, desto niedriger wir die Geburtenrate. Und das schöne dabei ist, er hat es in dem Video auch zeigen können.

Die “World Wide Value Association” hat auch ein Video auf YouTube gestellt, bei dem man die Wanderbewegungen der Werte verfolgen kann. Aufgefallen ist mir dabei Russland, welches sich über die Jahrzehnte hin nach unten zu den traditionellen Werte hinbewegt. Sie waren also in Summe schon mal toleranter. Österreich ist ein Fels in der Brandung und bewegt sich gar nicht – und so kommt es mir auch vor. Aber besser keine Änderung als abwärts.

Auf der Diagonale nach oben sollst du wandern, oh Erdenbürger*in!

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