105 Kompensation

Kompensation von Treibhausgasen klingt vorerst ganz toll, verschleiert aber den Blick auf das Wesentliche. Wir müssen verhindern, dass diese Gase grundsätzlich entstehen. Zahlen für das schlechte Gewissen hat nur einen psychischen, aber keinen physikalischen Effekt. Sorry!

Und wenn wir schon bei schlechtem Gewissen sind, dann kann ich auch gleich bei dir die Beichte ablegen. Natürlich erzeuge ich mit meiner Website auch Kohlendioxid. Mein Host hat wahrscheinlich keinen grünen Strom, ich schon. Und wie schaut es bei dir aus? Global 2000 hat wieder einen Stromanbieter-Check durchgeführt, an dem du dich orientieren kannst.

GLOBAL 2000: Stromanbieter-Check

Zurück zu meiner Beichte. Angeblich erzeugt das massenhafte Aufrufen meiner Website mehr Kohlendioxid, als das Hosting derselben. Also musste eine Kompensation her. Auf X oder immer noch Twitter lernte ich einen Kärntner Jungbauer kennen, der den übernommenen Wald von der teilweisen Monokultur in einen ganzheitlichen Urwald verwandeln will. Das gefällt mir. Wer ihm folgen möchte: @GWaldmensch

Der Name ist Programm, er lebt für seine Bäume und alles was darin kreucht, fleucht und fliegt. Er macht das nicht nur mit Herz, sondern auch mit Hirn. Studiert hat er an der BOKU und arbeitet auch im Umweltministerium.

Also, damit ich eine Kompensation für deine Treibhausgase zustande bringen konnte, habe ich @GWaldmensch Geld gegeben und bin Baumpate für einen Habitatbaum geworden. Soll heißen, auch wenn der Baum, eine seltene Ulme, sterben und umfallen wird, bleibt er als Totholz für diverses Getier über und wird nicht wegtransportiert.

Habitatbaum Ulme, Pinwald

Gehen wir einmal näher hin.

Habitatbaum Ulme, Pinwald

Ist der Baum nicht prächtig? Ulmen findet man in Österreich kaum mehr.

Schönes Schild, Pinwald

Siehst du, da ist meine Duftmarke.

Leider wird die Webseite von @GWaldmensch, der in Wirklichkeit Georg Kanz heißt, überarbeitet, aber ich will sie dir nicht vorenthalten.

Pinwald

Die Kleine Zeitung hat über ihn ebenfalls berichtet.

In der Ausgabe 8/23 der MIT Technology Review gab es einen Artikel, in dem es ebenfalls um Kompensation ging. Leider kamen viele Anbieter nicht gut weg. Zum Beispiel werden irgendwo Bäume gepflanzt, aber nicht gepflegt, so dass sie wieder eingehen. Durch die Zucht der Setzlinge, dem Pflanzen selber etc. sind schlussendlich mehr Treibhausgase entstanden, als kompensiert werden konnten.

So kann ich mich freuen, wenn sich ein Vogel auf meine Ulme setzt und auf mein Taferl scheißt.

Summa summarum kann man sagen, Kompensation ja, aber nur wenn es unvermeidlich ist und auch Sinn ergibt.

(Die kommende Umgestaltung habe ich schon erwähnt? Vielleicht sind die Links dann nicht mehr grün, wie ich in 1 geschrieben habe. Es gibt mehr farbenblinde Menschen, als man denkt.)

8 Gedanken zu „105 Kompensation“

  1. ich habe das Konzept nicht verstanden…. wozu Geld geben für einen Baum, der sowieso steht? wir haben auch ein kleines Waldstück. und unser totholz lassen wir auch liegen. wir entnehmen nur, was wir brauchen und das ist bedeutend weniger, als jährlich stirbt. nachdem ich einen brotberuf habe, lebe ich nicht vom Wald, also brauche ich für die toten Bäume keine Kompensation….

    aber falls jemand unbedingt zahlen möchte: es gibt viele schöne Pappeln zwei mittlere und eine unheimlich stattliche Esche….

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    • Ich sehe es als Unterstützung für den Pinwald-Betreiber. Er hat ja auch neue Bäume statt den Fichten gepflanzt etc. Kostet alles Geld. Aber ich kann dir nächstens eine Limo für dein Totholz spendieren

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      • das ist aber eine Geschäftsidee! mein Wald ist ein schöner Auwald an der Mur. deshalb fast nur Pappeln, aber ich kann ein paar Fotos machen, eventuell eine Webcam für jeden Baum, der gepatet wurde, extra…. und es finanziert sich

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        • Ein bisschen Expertise, etwas Brimborium, Diversität von Fauna und Flora und du verpflichtest dich nichts zu tun. Kriege ich jetzt ein Berater-Honorar à la Gusi?

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  2. unbedingt, da gab’s ein Limo Angebot!

    jedenfalls ist das tatsächlich überlegenswert, weil wie gesagt, der Wald steht so oder so für sich herum. einer der Nachbarn hat irgendwann Interesse an der riesenesche bekundet. hoffentlich klaut er sie nicht. wie man das unterbinden könnte, wäre eine gute Frage

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